Das Abenteuer begann auf dem zentralen Busterminal von Quito, ein Alptraum von dunklen Gassen, Menschengewimmel und den Anpreisungen für Reiseproviant und den Rufen der Verkäufer von Bustickets. Dieser 4 stöckige Bau hätte Blade Runner als Kulisse dienen können.Nachdem wir unsere Ticket’s gekauft hatten, für 180 km zusammen 7,70 $ und in dem Gewusel den richtigen Bus gefunden hatten, ging’s los. Unser Gefährt sah im Verhältnis zu Anderen noch recht gut gewartet aus und hatte wenigstens noch Profil auf den Reifen.
Der Bus war gefüllt mit einer Melange aus Businessmen, Schülern, Soldaten, Indios in Trachten und einer ganzen Menge von Kindern. An Gringos waren nur wir und eine junge Frau an Bord.
Auftakt einer 4 stündigen rollenden Verkaufsshow war eine Mischung aus Gaukler und Vorbeter, der für den Segen der Fahrt, Gott und eine Menge an Heiligen anrief, den Rosenkranz betete und dabei mit Äpfeln jonglierte. Als Entgelt für seine Bemühungen bekam er fast von jedem Fahrgast ein Almosen. Dann stieg er an einer Kreuzung aus, um mit dem nächsten Bus zurückzufahren und das Seelenheil anderer Fahrgäste zu beglücken.
Da der Bus nicht voll besetzt war, sammelte der Fahrer an imaginären Haltestellen weitere Passagiere ein, deren Fahrgeld er wohl selbst kassierte. An Wegpunkten stiegen immer wieder Strassenhändler zu, die Getränke, Eis, Früchte, Süßigkeiten, Chips, CD’s und DVD’s, sowie diverse Geschenkartikel feilboten, es fehlten nur noch Toilettenpapier und Babywindeln. Unsere Fahrt ging halsbrecherisch über 3.500 m hohe Pässe, immer in rasender Geschwindigkeit, immer wieder unterbrochen von Abstechern in Orte am Straßenrand, um Fahrgäste und Strassenhändler ein- oder aussteigen zu lassen.
Bei strahlendem Himmel konnten wir auf dem Weg in voller Pracht die Vulkane Ilinza (5248 m), Cotopaxi (5897 m), Carihuayrazo (5020m), Chimberazo (6316 m) sowie in Riobamba den El Altar (5319 m) und den Tungurahua (5029 m) bewundern.
Alexander von Humboldt hatte sicher eine längere und beschwerlichere Reise auf dieser Avenida del Volcanos, sicher jedoch nicht mit mehr Abenteuer.
Wir übernachteten in einer sehr schönen Posada etwas außerhalb von Riobamba.
Am nächsten Morgen brachen wir zu unserer Chimberazo Exkursion mit einem Taxifahrer auf, der uns bis zum Reservat und noch weiter bringen sollte.Wir fuhren durch eine Art Voralpenland, mit fruchtbaren Äckern, das anschließend mit den Höhenmetern in ein Almgebiet mit Kühen Schafen und Lamas überging. Hochinteressant waren auch die geologischen Strukturen, bei der an Erosionskanten die Schichten der Eruptionen wie Jahresringe abzulesen waren.
Bei ca. 3800 Höhenmetern kamen wir in eine Mondlandschaft, bevölkert nur von einigen Vikuñas.
Wir fuhren über holprige Wege bis zum Refugio Primo von dort aus gingen wir bis zum Humboldtdenkmal in 4.850 m.
Ein grandioser Blick über die Wolken mit einem imposanten Berg
aus Fels, Eis und Schnee über uns machte das Atmen in der dünnen Luft leichter.
Ein Cocatee im Refugio, dann fuhren wir wieder zurück zum Busterminal in Riobamba und von dort aus zurück nach Quito.
Doch diesmal ging die Fahrt sehr an uns vorbei. Immer noch so beeindruckt von der Kraft und der Majestät dieses Berges, sowie ermattet von der Höhe, hatten wir kaum noch einen Blick für Mitreisende und sonstige Fahrgäste
Doch diesmal ging die Fahrt sehr an uns vorbei. Immer noch so beeindruckt von der Kraft und der Majestät dieses Berges, sowie ermattet von der Höhe, hatten wir kaum noch einen Blick für Mitreisende und sonstige Fahrgäste
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