Dienstag, 11. November 2008

Über die Maggelanstrasse nach Feuerland, Freitag 24.10.2008

Heute fahren wir mit dem Bus nach Ushuaia, nach Feuerland.
Morgens um 9 gehts los, am Büro der Busgesellschaft. Etwas rustikal wirkt Bus schon mit einem Kuhfänger auf der Stoßstange und einem Drahtgitter vor der Windschutzscheibe, aber innen hat er recht viel Platz und ist angenehm leise.
Es geht zuerst etwas ins Landesinnere und dann nach Osten, immer gerade aus durch die patagonische Ebene. Die Landschaft besteht immer aus den gleichen Elementen: Grasbüschel, ab und zu ein einsamer Busch oder Baum, dazwischen Schafe und Rinder und selten eine Farm.
Die Schafe haben kleine Lämmer, die auf den weiten Wiesen umherspringen, alles nett anzuschauen, aber über Stunden die gleichen Elemente, der gleiche Himmel.
Elke meint am Abend: Wenn einer sagt, sie sollte zum Einschlafen Schafe zählen, dann sei sie um den Schlaf gebracht.



Wir kommen in Punta Delgada, an der östlichen Einfahrt zur Magellanstrasse , zur Fähre und setzen nach kurzer Wartezeit nach Feuerland über.






Der Wind ist so stark, das wir fast von Deck geweht werden.





Auf Feuerland wird die Strasse dann schlechter bis hin zur chilenischen Grenzstation.
Wieder einmal wird der Pass kontrolliert und ein Ausreisestempel aufgedrückt.
Die argentinische Seite scheint da etwas entspannter. Kein Bild des Präsidenten, dafür das eines patagonischen Kriegers. Ein älterer Zollbeamter liest derartig intensiv die Zeitung, daß keiner auf die Idee kommen kann, ihn zu stören und irgend etwas anzumelden.
Die Fremdenpolizei arbeitet in Zweierteams, einer liest den Pass, der andere tippt in den Computer und stempelt dann.

In Argentinien wird die Strasse zur Schotterpiste und wir wissen wozu das Drahtgitter gut ist.







Nach kurzem Stopp in Rio Grande geht es mit einem kleineren Bus weiter Richtung Süden. Nun merken wir warum Argentinien mit Juan Manuel Fangio einen Automobilweltmeister stellte, Chile jedoch keinen Rennfahrer hervorbrachte. Während der chilenische Fahrer langsam und vorsichtig fuhr und hinter jedem LKW bedächtig hinterherzockelte, benutzt der Argentinier das Gaspedal und die Schaltung intensiver als die Bremse. Es geht flott am Lago Fagnano vorbei und hoch zum Passo Garibaldi.

Schnell kommen wir nach Ushuaia und wir sind in der südlichsten Stadt der Erde auf 54°48'31'' S und 68°18'24'' W.

Unser Hotel das Mil810 (http://www.hotel1810.com/) ist sehr schön, die Stadt mit ihren Holzhäuschen ist touristisch sehr gut erschlossen mit vielen Geschäften und Kneipen.
Auf Empfehlung des Portiers gehen wir in das La Rueda ein Restaurant mit grossem Parilla über offenem Feuer auf dem Lämmer-, Rinder - und Schweinehälften ihrer Endlagerung entgegengrillen.
All-You-Can-Eat für knapp 10 €, das Vorspeisenbuffet ist sehr gut, das Fleisch ist ein Gedicht, all dies überzeugt mich von argentischer Lebensart.

1 Kommentar:

  1. wenn ich so Ihren Bericht lese habe ich die ganzen Bilder meines Aufenthaltes wieder vor Augen. Und wenn ich mir diese halbzimmergroßen Grills vorstelle....mit halben Schafen...Schweinen...Rinderfilets und ausgebeinten Hähnchenschlegeln....mir läuft doch glatt das Wasser im Munde zusammen.
    Wir waren noch in El Calafate, auch sehr gut erschlossen...wäre am liebsten dort geblieben...irgendwie kommt man bestimmt zurecht.Aber zuhause wartet die Familie, die Enkelkinder.
    Danke für Ihren Bericht...danke für die vielen schönen Erinnerungen! G.Gronbach

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