Alexandra kommt aus Ungarn und reist schon seit ein paar Monaten allein durch Latinoland, ebenso wie Hans, der Holländer aus Haarlem. Komplett ist die Mannschaft mit Susanne aus Berlin-Alt Glienicke und ihrer Freundin Thelma, einer Mineningenieurin aus Bolivien. Unser Fahrer spricht kaum Englisch, daher hat Susanne den Platz neben ihm eingenommen und übersetzt, der Rest der Unterhaltung ist ein Gemisch aus Spanisch, Englisch und Deutsch.
Zunächst fahren wir zum Eisenbahnfriedhof, in der die Geister aus der Nacht ihre letzte Ruhe gefunden haben bei Sand, Salz und den Überreste der bolivianischen Eisenbahntradition. Der Italowestern ist nicht eine Fiktion, hier wird er Realität und der Wind spielt das Lied vom Tod.
Wir fahren raus auf den Salzsee, eine große weite, weiße Fläche, flach und Salz, überall Salz. Darüber der unendliche blaue Himmel, die schneebedeckten Andengipfel als Kulisse.
Die Luft ist klar, die Sonne brennt und dennoch weht ein kühler Wind. Wir halten an, die Salzfläche bildet große Wabenmuster. Die kleinkristalline Struktur des NaCL bildet sich auch im großen ab, Ordnung selbst im Chaos der Wüste.
Und der Holländer steigt auf einen "Berg".
Kurze Rast am Salzhotel, einer Touristenattraktion, die spartanischen Komfort mit gesalzenen Preisen verbindet.
Über Mittag sind wir auf der Isla Incahuasi, faszinierend ist es diesen Felsen im Salz zu sehen mit seinen riesigen Kakteen.
Dann weiter über den Salzsee, bis zu unserer Nachtunterkunft, einer einfachen Herberge mit einem Schlafsaal für die ganze Gruppe und warmes Wasser nur heute abend für eine halbe Stunde. Der Spaziergang im Ort ist wieder ein Treffen von Filmkulissen für ein Remake von „Eine Handvoll Dollar“.
Das Kirchlein und sein Umfeld sind Realität, der Sonnenuntergang entfacht die Phantasie.
Bevor am Abend der Strom abgestellt wird, zeigt Susanne, alias Frau Hahn (www.Frau-Hahn.de) noch einen Auszug aus ihrem Programm Altberliner Chansons.
Das ganze ist skurril in dieser Umgebung, aber hat was.
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