Samstag, 25. Oktober 2008

Kurzes Lebenszeichen und Wasserstandsmeldungen

UnserBlog leidet zur Zeit ein wenig, da wir seit Bolivien kaum Gelegenheit für Internetverbindungen hatten.

Aber nun kurz Bericht, um allen, die uns folgen, ein Lebenszeichen zu geben und die Spannung auf die nächsten Beiträge zu steigern.

Wir haben es nun geschafft und sind von der Mitte"Mitad del Mundo" losgereist und am "Fin del Mundo", dem Ende der Welt, in Ushuaia angelangt.

Durch Bolivien war ein absolutes Erlebnis, die Reise nach Uyuni, erst mit dem Bus über den Altiplano und dann mit dem Zug durch die Wüstennacht.
Wir dachten, irgendwann stehen Butch Cassady und Sundance Kid wirklich vor uns und rufen "Manos Arriba", so nostalgisch war das Ganze. Die Fahrt über den Salzsee und dann die 2 Tage Atacamawüste waren einfach wunderbar. Geschlafen haben wir in recht primitiven Massenunterkünften und recht einfach gegessen, aber die Farben und Formen der Hochlandwüste, alles ganz grosses Kino. Freut euch schon mal auf die Bilder. Am besten waren die Lagunen mit den Flamingo's, ein Rausch von Farben.
Dann gings nach Santiago de Chile und runter nach Patagonien, zu unserem 2. "Abenteuerteil", dem Wandern entlang des "W-Circuit" im Torres del Paine Nationalpark.
Alles ist prima gelaufen, bis auf unsere Füsse, die im Torres del Paine ganz schön leiden mussten. Auf dem Plan waren es "nur" 11 km mittlere Wanderstrecke am Tag von Hütte zu Hütte, in Wirklichkeit ein ewiges Auf und Ab über Stock und Stein, alle Jahreszeiten in 7 Stunden, Schnee, Sonne, Regen, Wind; aber ein einmaliges Naturerlebnis.
Am Lago Grey sind wir mit einem Boot ganz dicht an den Gletscher herangefahren und haben, welche Dekadenz, unseren Wiskey mit jahrhundertealtem Patagonieneis gekühlt. Keine Handy und Internetverbindung die ganzen Tage, bis dann gestern wieder etwas Zivilisation in Punta Arenas.
Der Transfer nach Ushuaia lief prima, die Landschaft Patagoniens lässt uns sehr zwiespältig zurück, da sie an Eintönigkeit wohl nicht zu überbieten ist, aber zum anderen durch die Variationen der Farben Gelb-Braun und Grün, sowie Blautöne beeindruckt und die Weite des Himmels einfach berauscht. Schafe und Rinder, Guanakos und Nandu`s, alles verteilt auf diese Weite, irgendwie faszinierend.
Ich glaube wir werden wiederkommen, diesmal nur Chile und Argentinien, mit dem Wagen von Buenos Aires nach Ushuaia und dann hoch nach Santiago oder so...

Unser Hotel in Ushuaia ist prima und alles schon vorbereitet für das Ablegen des Schiffes heute nachmittag.
...Und das Wasser steht hoch genug um auszulaufen.
Wir haben uns entschlossen nach der Schiffstour noch ein paar Tage in Chile zu bleiben und zwei Weinregionen südlich von Santiago aus zu besuchen. Unser Reiseagent bucht die Flüge um und besorgt uns einen Mietwagen, sowie die notwendigen Hotels.
Ich konnte einfach der Versuchung nicht wiederstehen, auch dort einige Winzer zu besuchen und Neues zu entdecken.

In ein paar Tagen werdet ihr dann Altes-Neues von uns lesen,
.... und dann haben wir auch Kap Horn umschifft

Mittwoch, 15. Oktober 2008

Vom Titicacasee nach LaPaz, Freitag den 10.10.2008

Am Morgen sind wir noch in Copacabana, und schauen uns noch die Basilika der Jungfrau von Copacabana an, machen einen Sparziergang zum Kalvarienberg, den Aufstieg brechen wir aus Kniegründen ab, und wandern über den Markt der Stadt zum Strand.
Einfach wunderschön.




Dann gehts mit dem Bus weiter nach LaPaz. Wir fahren zuerst über einen kleinen Pass, dem Bus scheint bei 4.200 m doch etwas die Puste auszugehen, bevor wir an einen Fährübergang kommen.

Der Bus wird auf einen Poton geladen, die Passagiere fahren in einem Boot.








Am Ufer steht ein Denkmal für die Helden der bolivianischen Gebirgsmarine, die endlich ihren Zugang zum Meer wollen, den sie seit dem Salpeterkrieg verloren haben.















Auf der Fahrt über den Altiplano scheint die Zeit stehengeblieben. Die Dörfer sehen immer noch aus wie in den ersten Jahren des letzten Jahrhunderts, als Butch Cassidy und Sundance Kid Bolivien unsicher machten, und im Hintergrund leuchten die schneebedeckten Gipfel der Kordillieren.







Doch Bolivien ist auch ein sehr armes Land. Wir fahren durch El Alto, einen Vorort von LaPaz und die Bilder dort erinnern mich doch sehr an das tiefste Schwarzafrika.




Doch dann kommen wir in den Talkessel von LaPaz, faszinierend wie die Stadtvor uns liegt.

Nach Bolivien, Donnerstag der 09.10.2008

Wieder früh am Morgen werden wir abgeholt, es geht nach Copacabana auf der bolivianischen Seite des Titicacasees. Mit dem Bus werden wir bis zur Grenze gebracht. Zuerst müssen wir auf der peruanischen Seite unsere Ausreise bestätigen lassen, dann gehts zu Fuss nach Bolivien. Eine Szenerie wie aus einem Italowestern.
Der bolivianische Grenzer drückt uns freundlich einen dicken Stempel in den Pass, grüsst freundlich Alemania und dann geht´s weiter mit dem Bus nach Copacabana.

Am Nachmittag machen wir einen Ausflug mit dem Boot zur Isla del Sol. Wieder begeistert uns die Landschaft um den See und wir geben den Bolivianern recht, sie haben die schönere Seite des Sees, allerdings etwas weniger (40%).
Wir besichtigen einen inkatempel und wandern über die Insel. Die Zeit scheint stehengeblieben, Die Terassen aus der Inkazeit werden immer noch mit Grabstock und Hacke bearbeitet.
Wieder zurück im Hotel geniessen wir den Sundownwer auf der Terasse. Einfach Super.

Sonntag, 12. Oktober 2008

Schilfboote und Inseltraueme, Mittwoch 8. Oktober 2008

Frueh am Morgen gehts los. Louis unser Guide ist ein kleiner quirliger Mann mit einem Gesicht wie Fernandel als Don Camillo. Er spricht ein lustiges Deutsch, sein Franzoesisch ist sehr gut, wir kommunizieren je nach Situation in der einen oder anderen Sprache.


Zuerst fahren wir zu den Uro´s , die auf schwimmenden Schilffinseln leben. Die Menschen empfangen uns freundlich, zeigen uns bereitwillig ihre Huetten, wie sie die Inseln bauen, wie und wovon sie leben und ihre Bootbautechnik.




Die moderne Zivilisation hat auch die Uros erreicht, Radio und Fernsehen werden mit kleinen Solarpanels betrieben. Die Kinder haben sogar eine eigene Grundschule auf einem Schilffloss. Doch auch wenn der Kontakt mit Puno und dem Festland enger geworden ist, die Uro´s halten an ihrer traditionellen Lebensweise auf schwankendem Boden fest.
Anschliessend fahren wir ca 3 Stunden ueber den See zur Insel Taquile. Wunderschoen liegt die Insel in der Sonne, das blau des See¨s und die Kargheit der Insel erinnern an Griechenland.

Wir wandern ueber die Insel bis zu einem kleinen Dorf indem wir zu Mittag essen.
Hervoragende Trucha, eine Art Forelle, danach einen Cocatee. Man koennte sich an das Zeug gewoehnen.

Am Titicacasee, Dienstag 07.Oktober 2008


Heute Nacht sind wir spaet in Puno angekommen. Lange Schlafen, Hotel wechseln und dann schauen wir uns die Stadt an.
Puno bietet nicht allzuviel, ausser den Titicacasee. Verwaltungsbauten und dann eine sich ausdehnende Masse von schmucklosen, nicht fertigwerdenden Zweckbauten.


Die Hauptkirche von Puno ist ein recht schmuckloser Bau der Konquistadores und offensichtlich fehlt das Geld fuer eine Sanierung.


Danach gehen wir runter zur ¨Strandpromenade¨. Der See ist von einem tiefen Blau, das Wasser ist kristallklar.die Bucht von Puno eingerahmt von kargen Huegeln. Der hoechste schiffbare See der Erde 3.810 m, 15 mal der Bodensee.
Spaeter am Nachmittag geht ein Schneesturm ueber die Stadt. Gewitter Schnee, dann Regen. Die umliegenden Huegel sind weiss. Die Temperatur faellt schlagartig von ca. 15 auf nur noch 5 Grad.

Dienstag, 7. Oktober 2008

MACHU PICCHU, Montag, 06. Oktober 2008

Am Morgen gehts zur Bahnstation Ollantaytambo, die Schmalspurstrecke zwischen Cusco und Aguas Calientes zählt zu den spektakulärsten der Welt.









Die Diesellok zieht uns immer dem Urubamba folgend von der Hochandenlage hinunter in tropische Gefilde auf ca 1800m. Die Vegetation wechselt von der alpinen über Trocken- und Nebelwald hin zu tropischem Regenwald.





In Aguas Calientes angekommen geht es schnell zu den Bussen, die die Touristen hoch zum Unesco "Weltwunder" der vergessenen Incastadt bringen. Alles ist sehr gut organisiert.


Hatten wir im Zug so ein wenig schon das Gefühl "Indianer Jones", so steigt es jetzt mit jener Serpentine, die der Bus überwindet. Die Aussichten und Eindrücke der Landschaft sind überwältigend. Alleine die Bilder der riesigen Felsen im Vordergrund, die schneebedeckten 5000 er der Andenkette immer wieder in den Wolken verschwindend und der Aussteigende Nebel aus dem Tal würde jede "Erbe"-Nominierung rechtfertigen.






Die "vergessene" Stadt liegt vor uns, es ist einfach toll. Und wenn man bedenkt, das Machu Picchu "nur" ein unbedeutender Vorposten der Inkas war, kann man erkennen, was goldgierige Konquistadoren und katholische Überzeugungstäter alles zerstört haben.






Dank an unseren Führer mit dem schönen deutschen Familiennamen "Ullrich" fúr seine tollen Erklärungen und Hinweise.
























Am Abend gehts wieder mit dem Zug zurück nach Cusco, und dann kurzfristige Änderung unseres Reiseplans.



Wir fahren schon in der Nacht nach Puno, da am nächsten Tag ein Generalstreik in Peru jede Verkehrsverbindung blockieren soll.

Abenteuer Landstrasse, tatsächlich wird der Bus 100 km hinter Cusco von Jugendlichen mit einer Strassenblockade zum Anhalten gebracht. Die maskierten Randalierer lassen uns ziehen, als der Busfahrer ihnen klarmacht, das wir Touristen sind und mit einem Trinkgeld die nächste Freibierrunde der Rabauken sicherstellt.

Nachts um vier kommen wir am Titicacasee an.

Super Arbeit des Teams von Condor Travel (http://www.condortravel.com/), so wie auch bisher die ganze Betreuung hier in Peru.



Das Heilige Tal der Inkas, Sonntag, 05.Oktober 2008


Der Weg ins Urubambatal, das Sacred Valley der Inkas führt erst einmal über einen 3.900 m hohen Pass, dann geht es immer dem Urubamba entlang in ein tief eingeschnittenes Tal.



Terrassenfelder für den Anbau von Kartoffeln und Mais stammen noch aus der Inkazeit und bis auf ein paar Moderniesierungen hat sich eigentlich nichts geändert. Die Feldarbeit wird mit Hacke und Grabstock ausgeführt, die Häuser aus getrockneten Lehmziegel gebaut.








Wir halten in einer Kooperative in der die alten Techniken des Webens und Knüpfens lebendig erhalten werden.







In einer Art Streichelzoo können wir die Unterschiede zwischen Lamäs, Alpacas, Vikunias und Guanacos am lebenden Objekt studieren.





Besonders die kleinen Alpacas sehen richtig niedlich aus, aber Achtung: Lamas sind Kamele und haben "ne fiese Charakter"






In Pisac, einem Marktflecken am Eingang des Tals, finden wir aus dem Gewusel des Sonntagsmarktes uns in der Dorfkirche wieder, bei einer Messe auf Quetschua. Bauern in ihren Festgewändern gestalten die Messe und singen Lieder in Ihrer Sprache. Ganz grosse Emotionen.

Wir besuchen das Inkaheiligtum Ollantaytambo. Die 200 Stufen Aufstieg zu der astronomischen Plattform lohnt sich wirklich, auch wenn wir in der Höhenluft ganz schön schnaufen.Es ist fantastisch zu sehen und zu spüren, wie sich die Bauten, zusammen mit den umliegenden Bergen in den kosmischen Reigen der Planeten mit der lebensspendenden Sonne einreihen.















Wir schlafen nicht weit weg in Urubamba in einer Posada um am nächsten Morgen zum Machu Picchu aufzubrechen








Inkaträume, Samstag 04.10.2008

Wir erkunden die Stadt wieder auf eigene Faust und verlassen die Touristenpfade.



Der Markt von Cusco, offenbart das wahre Leben der Indigenos. Die Zeit schein stehen geblieben zu sein. Ketschuafrauen in ihren Trachten verkaufen zig Sorten Kartoffeln oder Mais, Cocablätter, alle Dinge des täglichen Bedarfs.


Am Nachmittag machen wir eine sehr interessante Führung durch die Stadt und die Umgebung mit. Kirchen in unendlicher Pracht, gebaut auf die Trümmer des Inkaimperiums, Tempel der Inka mit ihrer phänomenalen Bauweise, die kosmischen Verbindungen der Bauten mit den Prinzipien des Lebens und des Universums.




Höhepunkt ist der Tempelbezirk Sacsahuaman, oberhalb der Stadt.

Cusco, das Herz des Incareiches

Diesen Morgen können wir etwas ausschlafen, erst um 10 Uhr werden wir zum Flughafen gebracht. Grosse Hektik am Schalter, aber anschliessend beruhigt sich alles wieder auf südamerikanische Gelassenheit.





Der Flug nach Cusco hoch in die Anden auf 3.400 m ist beeindruckend. Nachdem wir den Küstennebel des Humboldstroms verlassen haben, zeigen sich die Anden von ihrer klaren Seite.




Cusco´s Zentrum ist eine sehr touristische Stadt, die Kolonialbauten hübsch hergerichtet, die Museeen und Kirchen alle zentral verwaltet und eintrittspflichtig. Überall Läden und fliegende Händler die "Indiowaren" verkaufen.





Wir laufen einfach durch die Stadt, klettern hoch zur Kirche San Blas, sind voll ausser Atem und trotzdem fühlen wir uns gut. Auf der zentralen Plaza del Armas zieht an uns eine Heiligenprozession vorbei, die religiösen "Großereignisse" lassen uns nicht los.



Den Abend verbringen wir in einem kleinen Restaurant auch an der Plaza, hervorragende Ceviche (http://de.wikipedia.org/wiki/Cebiche), Alpacasteak, Früchte mit Andeneis, peruanischer Wein, stimmungsvolle Musik und der Blick aus dem Balkonfenster auf die erleuchtete Plaza. -- Genial- wie der Franzose sagt.





Samstag, 4. Oktober 2008

Lima, Stadt der Koenige, 02. Oktober 2008

Nach der spaeten Ankunft gestern in Lima, geht es doch recht frueh los mit unserem Programm. Unsere Stadtfuehrerin Isabel zeigt uns die Highlights dieser 9 Mio Metropole Lima. Die Stadt ist derartig schnell in den letzten 40 Jahren gewachsen, daß Infrastruktur und oeffentlicher Service einfach nicht nachkommen. Erst entstehen einzelne Huetten, dann Favelas, diese werden befestigte Bauten und dann entsteht ein neuer Stadtteil.




Wir sind in Miraflores untergebracht, einem der neueren, reicheren Teile, direkt an der Pazifikkueste.
Dort essen wir auch in einem Restaurant am Meer zu Mittag,
Cerviche, roher Fisch in einer Limonenvignegrette mit Kardamon und Chili. Sehr gut!


Die "Altstadt" ist im Grunde erst 1920/21 gebaut, da vieles durch Erdbeben oder den Salpeterkrieg zerstoert wurde.


Am Morgen ist Nebel  vom Meer in die Stadt gekrochen, der nebel ist der einzige niederschlag, den es in Lima gibt. Der kalte Humboldstrom verhindert. daß es hier regnet.


Wir besichtigen die Kathedrale mit dem Grab Pizzaros und Isabel berichtet uns nicht ohne Genugtuung, das zuerst in dem Sarg der Falsche lag und das dann Pizarro mit abgetrenntem Kopf beerdigt wurde.










San Francisco ist eines der wenigen Monumente noch aus der Gruenderzeit Limas, mit beeindruckenden Katakomben . Der Kreuzgang erinnert deutlich an Sevilla.





Ein Abstecher in das "Goldmuseum, in dem die Schaetze der Indianerkulturen Altperus, soweit sie den Spaniern entgangen sind, in erster Linie Grabbeigaben, ausgestellt werden, rundet die Stadttour ab.

Am Nachmittag goennen wir uns noch eine Busfahrt mit einem dieser abenteuerlichen Privatbusse, die auf der Suche nach Fahrgaesten durch die Stadt jagen.
Den Abend verbringen wir wieder in Miraflores, die Stadt kennt keine Sperrstunde es ist immer was los.

Freitag, 3. Oktober 2008

Von Quito nach Lima, Mittwoch den 01.Oktober 2008

Bisher war alles nur Vorspiel oder Trainingslager unter kontollierten Bedingungen, jetzt gehts richtig los.
Am Morgen Umpacken, das Gepäck wird sortiert zwischen geht mit und bleibt hier, die Rucksäcke sind nun unser einziges Transportmedium
Dann sagen wir Adios unserer kleinen Cabana, die für eine Woche unsere Basis war, und fahren rüber zu Regine, die uns noch einmal beköstigen will.
Nach ihren Erfahrungen ist das Essen in Peru noch ok, in Bolivien verdächtig und in Chile langweilig.
Es gibt Rostbeef mit Bohnen und wunderbar gelben Kartoffeln. Sehr gut ist die Gesamtnote.
Später geht es zum Flughafen. Der alte Marechal Sucre ist inzwischen vollständig von der Stadt umwuchert, der Neubau, obwohl noch nicht fertig ist auch schon von der Stadt eingeholt.
Ecuador ist eines der Länder, bei denen man auch als Ausländer, für die Ausreise bezahlen muss. 40,80$, selbst die DDR hielt soviel von sich, das sie Eintritt verlangte und nicht auf das Bedürfnis spekulierte, sie wieder verlassen zu wollen.
Grosse Aufregung im Flugzeug. Die Mannschaft der Boca Juniors aus Argentinien ist im Flugzeug, sie hatten am gleichen Tag in Quito ein Spiel des Südamerika-Cup`s. Alle kleinen Chicas eines Jugendorchesters wollten Fotos und Autogramme und lächelten anschliessend selig. Die Jungs knipsten auch wie wild, nahmen das Ganze aber weniger emotional.
Beim Start legte ich mich mit einem aus dem Betreuerstab an, irgend so ein dritter Schuhputzer, der seine Spielerrente so fristet, der seinen DVD-Spieler nicht ausschalten wollte. Mit einem intensiven Vortrag auf deutsch über die Gefahren der Auswirkungen der Signale des Gerätes auf die Fly-By-Wire Steuerung und insbesondere des Flughafen Quito mit seiner Hoehenlage und den 5000 ern drumherum, gab er es dann auf. Keine Disziplin in den entscheidenden Momenten, so werden die Falklands nie Malvinas. Die Boca Juniors verhalten sich kindisch wie die meisten Fussballspieler, deren Intelligenz eher in den unteren Koerperregionen zu finden ist. Dennoch nehme ich erste Kontakte mit einigen Spielern auf, mein 1.FCK Mitgliedsausweis hilft dabei. Spielervermittlung auf dem Flug von Quito nach Lima, was Calmund kann, koennen wir schon lange.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Ruhetag, Montag, 29.September 2008


Wir hatten uns eigentlich auf einen ruhigen Tag auf der Terrasse unserer Cabaña eingerichtet, doch es kam anders.

Regine holte uns zum Einkaufen ab, wir besuchten einen ecuadorianischen Supermarkt in Tumbaco. Einen „gehobenen“ Supermaxi-Markt, der doch von der „normalen“ Einkaufssituation sich stark unterscheidet.

Es gibt alles, National oder Import, was man so braucht, gutes Fleisch, gutes Brot, Bio-Salate und andere Artikel des täglichen Bedarfs.

Der Preis lag in Dollar meist auf dem Niveau unserer Preise in Euro, jedoch einige Importsachen waren ca. 3mal teurer als in Europa. Chilenischer und argentinischer Wein waren ca. 1,5 mal so teuer als in Deutschland, aber in weitaus größerer Variation vorhanden, Einfach-Bordeaux’s hatten den Preis von Crus Classés und es gab deutsche „Spezialitäten“ wie Liebfrauenmilch.

Seht gut war die Auswahl an Früchten, alles zu prima Preisen. Das Angebot an frischem Gemüse, Bohnen in allen Varianten, war unschlagbar.

Der Service war toll, die Waren werden in Tüten verpackt, der Einkaufswagen zum Auto gebracht, eingeladen alles im Preis inbegriffen plus ein kleines Trinkgeld.

Dennoch blieb ein gewisser Nachgeschmack, das war die Situation in einem  Vorstadt Supermarkt in dem die gehobene Schicht einkauft, die über ein ordentliches Salaire verfügt.

Der Nachmittag war wieder den Kindern vorbehalten.

Übrigens: Danke an Regine für die nette Einladung und besonders für die Lasagne, hat echt gut geschmeckt.

Schnee am Äquator, Dienstag 30. September 2008

Früh Aufstehen und Bergfertig war das Motto heute. Wir wollten dem Cotopaxi, den höchsten aktiven Vulkan der Erde zu Leibe rücken. Die Fahrt dorthin auf der Panamerikana kannten wir ja schon von unserer Busreise, dennoch ergaben sich einige neue Aus-und Einblicke auf die 
Umgebung von Quito.
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Die Einfahrt zum Nationalpark ist aufwendiger gestaltet uns der Preis höher als beim Chimborazo, aber der Cotopaxi zeigt gleich seine abenteuerliche Seite. Die Straße führt durch einen Fluß, da die Brücke schon seit einiger Zeit durch ein Erdbeben oder eine Überschwemmung, das weis man nicht so genau, zerstört wurde.
Der Aufstieg führt durch eine Landschaft, die sehr stark an die Hochmoore der Ardennen erinnert. Bei 3.900 m hört jedoch die Vegetation mehr und mehr auf, um den Blick auf dunkle Vulkanasche freizugeben.
Im Kontrast dazu vereinzelte weiße Schneeflecken, die sich  bis zum Parkplatz auf 4.500 m zu immer größeren Feldern vereinen.
Eigentlich wollten wir noch 300 Höhenmeter weiter aufsteigen, bis zur Wyler’schen Hütte, aber ein eisiger Wind, der Schneekristalle vermischt mit Aschekörnchen in unsere Gesichter peitschte, verhinderte jegliche alpinistischen Ambitionen. Nein heute wollte der Cotopaxi keine Besucher.
Aber - ich habe einen Schneeball fast am Äquator geworfen, nur wenige können das behaupten, und in der dünnen Luft flog er auch ganz schön weit.